siebzehnter tag

 

Der Wecker klingelt um kurz vor sieben. Um neun soll ich ja schon mit Bruno am Dorfladen sein, aber da ich wirklich einkaufen möchte, ist es besser, vorher allein dorthin zu gehen, sonst habe ich wieder ein „Parkproblem“. Als ich eintrete, werde ich sofort erkannt. Der Dorfladen ist liebevoll eingerichtet. Man kann alles kaufen, was das Herz begehrt. Es gibt außerdem viele regionale Produkte zu kaufen. Und ganz hübsche Postkarten entdecke ich, wovon ich gleich drei kaufe. Den Einkauf lasse ich stehen, ich werde ihn später mit der Kutsche abholen.

Mit etwas Beeilung schaffe ich es, pünktlich um neun vor den Dorfladen zu fahren. Der Fahrradständer wurde für Bruno extra zur Seite gerückt.

Ein Paar Fotos mit Übergabe meines Einkaufs, ein kleines Interview. Dann mache ich mich auf den Weg.

 

Auf den wenigen Metern bis zum Ortsausgang habe ich das Gefühl, von ALLEN gegrüßt zu werden. Aus Autos wird gewunken, aus Gärten schöne Reise gewünscht. Es ist ein besonders Dorf, da bin ich sicher. Auf der Weiterfahrt erkläre ich Großmoor still zu meinem Lieblingsdorf.

 

Heute geht es also nach Ahnsbeck. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Tini und Thomas, aber es ist eine längere Etappe. Macht aber nichts, denn ich möchte zwei Nächte dort bleiben.

 

 

Der Weg ist einfach. Ich erinnere mich an viele Details der Strecke, denn ab einem bestimmten Punkt bin ich sie vor zwei Jahren schon gefahren, auf meiner abgebrochenen Tour. Teilweise kommt es mir so bekannt vor, als wäre ich gerade gestern dort gewesen.

 

Als ich über eine Mittagspause nachdenke, sehe ich auf der linken Straßenseite einen Reiter, der sein Pferd nach einem Ausritt gerade in den Stall bringen will. Den werde ich fragen!

 

Aber er empfiehlt mir, wenige Meter weiter zu fahren, auf der rechten Straßenseite seien auch Pferde, Familie Markardt habe sicher eine Wiese für uns. Ich solle schöne Grüße bestellen von Willis Reiter.

 

Ich fahre rüber und klingel. So eine herzliche Begrüßung! Natürlich darf ich gerne bleiben. Zwei Pferde werden von der Wiese geholt, damit Bruno darauf kann. Vorher spritzte ich ihn noch ab, denn es ist warm. Anschließend werde ich auf die Terrasse eingeladen, ob ich nicht ein Stück Pizza mitessen möchte? Gerne!! Balou darf noch etwas Frisbee spielen, dann setze ich mich auf die Terrasse. Der nette Hund Paul kommt auch immer wieder, aber sie spielen nicht miteinander.

 

Willis Reiter, der mich hierher vermittelt hat, kommt um zu sehen, ob ich geblieben bin. Willi war das Pferd von Dominique, daher kennen sie sich gut.

 

Dominique und ich haben uns viel zu erzählen. Sie kennt Großmoor und Wolfgang Grube, den Bürgermeister, ist vor langer Zeit mit ihm zu einem Heulager geritten. Die Welt ist wieder klein. Und irgendwie ist es gleich eine ganz vertraute Atmosphäre. Gerne würde sie mich am Nachmittag begleiten, aber ihre Tochter Meggan hat heute Geburtstag und die Großeltern sind eingeladen. Ob ich nicht noch zum Kaffeetrinken bleiben möchte? Das wäre toll. Warum nicht, nur nicht sooo lange. Ein schöner Nachmittag! Wir machen noch einige Fotos, dann muss ich los. Als ich losfahre, nehme sie ein Stück auf dem Planwagen mit. Einmal mehr ist es ein sehr herzlicher Abschied. Danke!

 

 

Wieder auf der Straße melde ich mich bei Tini. Sie wollte evtl. ein Stück mit ihrer Tochter Linea mitfahren. Ich hatte ihr gesagt, dass ich schon viel früher losfahre; der Geburtstagskaffee war nicht eingeplant. Ich erkläre ihr meine Strecke, sie wird irgendwo dazustoßen.

 

Ca. eine Stunde später ist es so weit: Ganz passend, an einer Bushaltestelle, treffen wir uns. Thomas, ihr Mann, hat sie gebracht. Tini und Linea steigen ein, wir fahren die letzten Kilometer gemeinsam und erzählen, und erzählen...

Auf ihrem Hof lasse ich Bruno über Nacht nur auf einen Paddock mit Heu. Er hat sooo viel gefressen. Morgen darf er über Tag dann wieder auf ein Stück Wiese. Bruno ist von meiner Idee nicht ganz begeistert. Er bevorzugt kleine Grashälmchen, die er am Zaun findet und geht erst in der Nacht auch an das Heu.

Wir haben einen schönen Abend.

Spät in der Nacht schreibe ich noch ein wenig. Balou unterstützt mich dabei tatkräftig.           ;-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0