neunzehnter Tag

Wir Frühstücken zusammen und verquatschen uns natürlich. Da ich noch die fertig geschriebenen Texte hochladen möchte, bin ich noch immer da, als Thomas mittags von der Arbeit kommt. So wird es heute wohl nur eine kleine Etappe, aber das macht nichts ...

Ein sehr herzlicher Abschied. Wie schon bei unserem ersten kurzen Treffen vor knapp zwei Jahren, habe ich das Gefühl, dass wir uns schon sehr lange kennen. Danke für die schöne Zeit!!

Wie immer, wenn mir der Abschied schwer fällt, singe ich „Heute hier, morgen dort“, „Nehmt Abschied Brüder“ oder „Mögen die Straßen“ vor mich hin. Spätestens nach zwei Kilometern bin ich wieder mit Leib und Seele „Nomadin der Straße“ und es gibt nichts schöneres, als unterwegs zu sein.

 

Ich fahre hauptsächlich nach sehr guter Beschilderung für Radfahrer, aber irgendwann habe ich sie verloren und bin plötzlich auf kleinen, hübschen Abenteuerwegen unterwegs. Der Kompass weist mir die Richtung, aber ich weiß nicht genau, wo ich mich befinde. In der einsamen „Wildnis“ gibt es auch niemanden, den ich fragen könnte. Macht nichts. Irgendwann komme ich wieder an eine größere Straße und treffe auf einen Autofahrer, der mir sagt, wohin die jeweiligen Straßen führen. So weiß ich auch auf der Karte wieder, wo ich bin.

 

Wir fahren insgesamt zwei Stunden und fragen in Wohlenrode, nur knapp zwölf Kilometer von Ahnsbeck entfernt nach einem Nachtquartier. Gleich am Ortseingang gibt es eine kleine Pferdewiese im Garten.

 

Ein sehr nettes älteres Ehepaar kommt heraus. Ich könne bei ihnen bleiben oder auch zur Tochter, die wohne nur wenige Häuser entfernt. Während wir auf die Tochter warten, werden riesige Eimer mit Leckerlis geholt. „Wir sind auf alles vorbereitet“, heißt es. Ich muss schallend lachen. Da klingel ich „überfallartig“ an der Haustür und es heißt, „wir sind auf alles vorbereitet“. Total nett!!! Bruno und Balou werden mit unzähligen Leckerlis verwöhnt. Sie haben nichts dagegen...

 

 

Letztendlich fahren wir noch ein paar Meter zu Ariane, der Tochter. Bruno bekommt eine schöne kleine Wiese im großen Garten. Der Planwagen steht davor. Sindy, die tierliebe Tochter, spielt mit Balou Ball. Sie schafft es gut, den Ball aus Balous Maul unfallfrei herauszuholen. Hut ab!

Damit Nando, der große Altdeutsche Schäferhund und Balou sich aneinander gewöhnen, gehen wir eine Runde spazieren. Und wie so oft, verliebt sich Nando in Balou und möchte ihn nur noch besteigen. Da er dafür mit seinen 45kg aber ziemlich schwer ist, und Balou sich nicht wehrt, hat er erst einmal Hausarrest.

 

 

Ich bekomme Strom in meinen Planwagen und Sindy schreibt die WLAN Nummer für mich auf. Ganz lieb!

Ganz anders als auf meinen letzten Touren treffe ich diesmal ganz oft auf Fahrer. Ariane fährt ihren Tinker auch. Die Kutsche steht noch von der letzten Tour auf einem Anhänger, einem normalen Anhänger. Ich brauche für meine ja immer eine großen Anhänger für Autos. Dies ist ein normaler, wie viele ihn haben. Bedauernd erzähle ich Ariane, dass meine ja leider nicht auf einen solchen „normalen“ Anhänger passt. Sie ist sich sicher, dass mein Planwagen keine größere Spurbreite als ihre Kutsche hat und holt einen Zollstock. Demnach müsste mein Planwagen auch auf einen großen 1,50m breiten Anhänger passen. Ich werde es sicher irgendwann ausprobieren!

Während ich mir im Haus die Zähne putze, knallt es mehrfach ganz laut draußen. Ein Feuerwerk in nächster Näher. Ariane und Sindy laufen schnell nach draußen, um nach Bruno zu sehen. Total fürsorglich!! Sindy ist sich sicher, dass sie nicht mehr schlafen kann, aus Angst, dass es noch einmal so knallen könnte. Ein echter Pferdemensch!

Später in der Nacht knallt es noch einmal etwas länger, Bruno galoppiert kurz über die Wiese, dann ist alles still.

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