fünfzehnter Tag

 

Da Haffis auf ihrer Weide den Weg zur Straße blockieren, werde ich erst nach zehn losfahren, wenn Herr Schnupp von der Arbeit wieder da ist, und die Haffis in den Stall gebracht hat.

 

Aber wir sind früh auf und gehen noch in den Wald und anschließend zum Bäcker. Das ist ein ganzes Stück und dauert etwas. Mit vielen leckeren Brötchen, hart gekochten Eiern, einer Vanille-Milch und einem Multivitaminsaft wandern wir zurück. Aber mein Frühstück ist heute etwas beschwerlich, denn meine Begleiter möchten auch daran teilhaben. Besonders Bruno ist sehr aufdringlich und versucht immer wieder mir das Brötchen vom Teller zu klauen. Da er immer sooo brav ist, mag ich nicht konsequent „durchgreifen“, und muss bis ich das Frühstück beende mein Brötchen verteidigen.

 

 

Kurz vor zehn beginne ich zu putzen, wenig später kommt Herr Schnupp, holt die Haffis von der Wiese und öffnet die Tore. Ich schirre an, bedanke und verabschiede mich als ich vor das Haus fahre.

 

Dann geht es weiter. Ich möchte gerne etwas „Strecke machen“, denn heute ist schönes Wetter, für morgen sind schwere Gewitter angesagt. Dann werde ich wahrscheinlich nicht so lange fahren können.

 

Alles ist prima, unterwegs treffe ich auf einen Bekannten von Herrn Schnupp, der schon von meiner Tour wusste. Ich frage zur Sicherheit noch einmal nach meinen besonderen Freunden, den Schranken, und ändere spontan meine Route.

 

Alles läuft gut. Unterwegs komme ich noch einmal an einem Aldi vorbei und kaufe in bewährter Form zwei Flaschen Wasser ein.

In Negenborn, nach gut 16km, sehe ich wunderschöne Wiesen und frage nach einem Mittagspausenplätzchen. Ja, gerne...

 

Ich werde von Frau von Engehausen auf die Terrasse eingeladen. Balou hat eine ganz junge, niedliche Spielgefährtin, aber es gibt sooo viele tolle Dinge wie mehrere Knochen und unendlich viele Spielzeuge, da ist für die kleine Hündin keine Zeit. Dann bekommt er sogar noch ein großes Stück Fleisch mit Knochen. Balou ist äußerst zufrieden!

Herr von Engehausen gibt mir noch weitere Streckenempfehlungen und die Nachmittagsetappe wird auf der Karte eingezeichnet.

Bevor es losgeht, will ich mich noch um den linken Zugstrang kümmern. Auf der linken Seite ist Brunos Fell ganz kurz geworden, weil der Zugstrang dort reibt. Auf der rechten Seite ist überhaupt nichts, denn er geht rechts „hohl“. Noch ist es überhaupt nicht schlimm, aber wenn es wund wird habe ich den Salat...

Ganz selbstverständlich hilft Frau von Engehausen beim Polstern des Zugstrangs. Allein hätte ich es auch kaum geschafft, es ist ganz eng und wir müssen mit allen Tricks arbeiten, um das Stück Schlauch drüber zu ziehen. Dann ist es geschafft. Bin gespannt, ob es ausreicht und hilft. Die nächsten Tage werden es zeigen.

 

 

Herzlicher Abschied, dann ziehen wir weiter. Es war wieder eine fünf Sterne Mittagsrast. Danke!

 

Irgendwie frisst Bruno heute die Kilometer, ich entscheide mich, bis Fuhrberg zu fahren. Frau von Engehausen hat mir einige Namen von Pferdeleuten aufgeschrieben, so dass die Quartiersuche nicht schwierig sein dürfte.

 

Gleich am Ortseingang sind Pferde, aber dort ist es schwierig wegen der eigenen Hunde. Ganz hilfsbereit wird telefoniert, dazu erklären sie mir, wo die Familien wohnen, die ich aufgeschrieben bekommen habe. Nicht weit entfernt ein weiterer Hof mit vielen Pferden und freien Wiesen. Das sieht vielversprechend aus. Eine nette junge Reiterin auf einem hübschen getupften Pony ruft die Besitzerin an, um zu fragen. Es geht nur die Mailbox an, wir warten einige Zeit auf Antwort. Eine Ablehnung aus Angst, weil das Pferd nicht bekannt ist. Weiter geht es.

Eine junge Frau im Garten telefoniert auch und mein Quartier ist sicher. Super! Heute ist Bruno richtig viel gelaufen, bis wir an der Weide sind stehen 38km auf dem Kilometerzähler...

Dany (richtig geschrieben??) kommt mit Pferden von einer Weide. Bruno hat die Wahl zwischen einem großen Paddock mit Heu, oder einer Wiese, die etwas entfernt liegt. Ich entscheide mich für die Wiese. Dany fährt mit dem Rad vor. Nach einigen Minuten erreichen wir eine sehr große Wiese mit kniehohem Gras. Super, das ist das richtige Quartier nach einem soo langen Tag. Die Wiese steht neben einer Biogasanlage, dahinter sind viele Wohncontainer für polnische Landarbeiter. Bruno bekommt noch Wasser, dann ist er bestens versorgt.

Wir fahren mit einem Transporter zu Danys großem Hof. Sie lebt dort mit einer ganz großen, sehr netten Patchworkfamilie. Das Wetter ist wunderschön, es wird draußen gegrillt. Ein sehr schöner Abend in ganz ganz netter, unkomplizierter Gesellschaft. Spät fährt sie mich zurück zu meiner Wiese. Ein herzlicher Abschied. Dankeschön!! Und Dank guter Wegbeschreibung werde ich morgen sicher auch keine Schwierigkeiten mit versperrten Wegen haben.

 

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